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«Ich bin mehr als meine Krankheit(en)»

Gesundheit ist ein Geschenk - aber eine Krankheit ist hingegen viel mehr als nur das Gegenteil davon. Oft bringt ein einziges gesundheitliches Leiden noch ganz viele andere Baustellen mit sich und verunmöglichen den Betroffenen ein selbstbestimmtes Leben. Schmerzen, Beeinträchtigungen, Arzttermine, Behördengänge, Verzicht und Isolation sind oft der gesamte Alltag im Leben eines Menschen mit einer chronischen Krankheit. 
Eine Krankheit gibt uns gute Tage, aber nimmt uns diese oft genau dann weg, wenn wir auf einen guten Moment angewiesen wären. Wir wirken auf unser Umfeld völlig labil. Mal stark, mal schwach und die Wechsel kommen oft ohne lesbare Anzeichen oder Vorankündigungen. Und Du erklärst, redest, hoffst und doch prallst Du an sovielen Vorurteilen ab. 
Irgendwann verkriechst Du Dich und redest nicht mehr über Dein Handicap. Wenn Du Dich dann nach draussen wagst, dann auf keinen Fall zu frisch und glücklich, aber auch nicht schwer krank. Denn im Prinzip möchte man nur noch unsichtbar sein. Gefangen zwischen dem Klischee wie eine bestimmte Krankheit sein sollte und der Wertung, ob man diesem Vorurteil entspricht. Und wehe man gehört zu denjenigen die selber so gar nicht unsichtbar sind, aber im Gegenzug dafür Schmerzen haben die man ihnen nicht ansieht. Für diese Menschen gibt es viele wertende Bezeichnungen und keine davon sind mit Liebe versehen. 
Ich kenne diese Gefühle nur zu gut. Aber inzwischen hat sich ein Begleiter zu meinen unsichtbaren Schmerzen gesellt: eine Kraft die ebenso wenig sichtbar ist, aber mir jeden Tag Stärke schenkt. Wer über mich lacht und wer zweifelt darf gerne nachfragen. Wer nicht fragt bleibt dumm. Und ich gehe weiter, teils hinkend und teils stramm, aber meinen Kopf trage ich hoch. Und ab und zu verkrieche ich mich in mein Bett. Aber dann stehe ich wieder auf. Und wieder und wieder.  Denn ich bin stark und mein Rheuma unterstreicht dies doppelt. Wer lacht bleibt ohne mich. Wer mit mir lacht darf bleiben. Wer sich weiterentwickelt ist menschlich. Wer sich entschuldigt hat gelernt. Wer versteht findet Freunde. Wer vergibt liebt das Leben. Und ich liebe es. Mit und trotz meinem Handicap.

Mit und trotz Krankheit


Eine Krankheit nimmt einem so vieles weg


Soviele Möglichkeiten. Soviel Selbstbestimmung wird eingetauscht gegen Disziplin, Zurückhaltung, Zähmung der Spontanität, die Freiheit wird zum Gefangenen. Dein Geist schreit, Dein Wächter schliesst die Tore. 
Ich erhebe Anspruch auf jede Sekunde, jeden Gedanken, meinen Willen, meine Stärke, auf Deine Empathie, Dein wachsendes Verständnis und die Gesellschaft die mit uns wächst und gedeiht und toleriert. Ich will alles und erst recht deswegen. Weil es bleibt sonst nichts.